Kopf- und Halskrebs

Aktualisiert am
24. April 2024
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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Kopf- und Halskrebs umfasst verschiedene Krankheiten, wie z.B. Nasen-, Mundhöhlen- oder Kehlkopfkrebs. Betroffen sind viel häufiger Männer als Frauen, meist in höherem Alter. Es können aber auch jüngere Menschen daran erkranken. Wie macht sich Kopf- und Halskrebs bemerkbar? Welche Therapieoptionen gibt es? Hier bekommen Sie Antworten und erfahren mehr über die Symptome, die Behandlung und Möglichkeiten zur Prävention von Kopf- und Halskrebs.
Illustration Kopf und Hals

Was ist Kopf- und Halskrebs?

Kopf- und Halskrebs ist ein Sammelbegriff für verschiedene Krebserkrankungen, die sich im oder um den Hals, den Kehlkopf, die Nase, den Mund und den Rachen entwickeln können. 

Unterschieden werden:

Etwa 90% aller Kopf-Hals-Krebsarten sind Plattenepithelkarzinome. In der Medizin wird für Krebs häufig auch das Wort Tumor verwendet.

Wie entsteht Kopf- und Halskrebs?

Krebs kann entstehen, wenn sich ursprünglich gesunde Körperzellen unkontrolliert vermehren. Daraus können sich Krebszellen entwickeln, die umliegendes Gewebe verdrängen und zerstören. Krebs wird immer nach seinem Entstehungsort benannt.

Krebszellen können sich jedoch auch von ihrem Entstehungsort lösen und über die Blut- und Lymphbahnen an andere Stellen im Körper gelangen und dort Metastasen bilden.

Bereiche, an denen Kopf- und Halskrebs beginnen kann

Illustration - Bereiche an Kopf und Hals, an denen Krebs entstehen kann

Wer ist betroffen?

In der Schweiz erkranken jährlich rund 1'500 Männer und 600 Frauen an Kopf- und Halskrebs. Die Zahl der Kopf- und Halskrebserkrankungen nimmt mit dem Alter zu.

Die meisten Betroffenen sind zwischen 50 und 70 Jahre alt. Aber auch bei jüngeren Menschen nimmt die Häufigkeit zu, was vor allem mit Krebsarten des Mund- und Rachenraums zusammenhängt, die durch die Infektion mit HPV verursacht werden.

Symptome

Die Symptome, die auf Kopf- und Halskrebs hinweisen können, sind unterschiedlich und hängen davon ob, an welcher Stelle der Krebs entsteht.

Mögliche Symptome, wenn Mund, Hals oder Rachen betroffen sind:

  • Wunde Stellen im Mund
  • Schwellung oder Knoten
  • Mundgeruch
  • Schluckbeschwerden
  • Husten und Heiserkeit
  • Atembeschwerden.

Mögliche Symptome, wenn der Bereich der Nase betroffen ist, sind:

  • Schmerzen, die ins Ohr ausstrahlen
  • Verstopfte Nase
  • Nasenbluten
  • Doppeltsehen.

Die Übersicht ist nicht abschliessend. Es sind weitere, hier nicht genannte Symptome möglich.

Viele dieser Beschwerden können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Wenn bei Ihnen eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, lassen Sie sich bitte ärztlich untersuchen.

Je früher Kopf- und Halskrebs erkannt und behandelt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.

Wie wird Kopf- und Halskrebs behandelt?

Wie Kopf- und Halskrebs behandelt wird, hängt von der Grösse und der Lage des Tumors ab. Entscheidend ist auch, ob der Tumor bereits Metastasen gebildet hat und wie der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person ist. Wenn möglich, wird der Tumor operativ entfernt.

Weitere Therapieoptionen sind:

Es kann sein, dass Therapien kombiniert oder nacheinander angewandt werden, um den Tumor vor der Operation zu verkleinern oder nach der Operation auch kleinste Krebszellen zu zerstören.

Risikofaktoren 

Als Hauptrisikofaktoren für Kopf- und Halskrebs gelten:

  • Rauchen
  • Alkohol
  • zunehmend: Infektion mit bestimmten HPV.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Längere Sonnenbäder
  • Epstein-Barr-Virus
  • Alter und Vererbung
  • Mangelnde Mund-/Zahnpflege
  • Schadstoffe (aus Umwelt und Beruf)
  • Ungesunde Ernährung.

Prävention 

Es gibt keine bewiesenen Methoden, Kopf- und Halskrebs vollständig zu verhindern. Sie können aber zur Senkung Ihres Risikos beitragen. Schätzungen zufolge sind mehr als 70 % der Plattenepithelkarzinome des Kopfes und des Halses durch eine Änderung des Lebensstils vermeidbar, insbesondere durch den Verzicht auf Rauchen und Alkohol.

5 Tipps zur Senkung Ihres Erkrankungsrisikos

  • Rauchen Sie nicht.
  • Meiden Sie Alkohol.
  • Schützen Sie sich vor HPV. Hier erfahren Sie mehr. 
  • Verwenden Sie Sonnenschutzmittel, einschliesslich Lippenbalsam mit hohem Lichtschutzfaktor.
  • Pflegen Sie Zähne/Zahnersatz sorgfältig.

Diese Tipps fördern einen gesunden Lebensstil und tragen zur Vorbeugung weiterer Krankheiten bei.

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.