Magenkrebs

Aktualisiert am
Reading time
7 Minuten Lesezeit
Geprüft von
Author's Avatar
Brigitte Reinhart
Name and Affiliation
Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Magenkrebs gehört zu den weniger häufigen Krebserkrankungen. Was bedeutet die Diagnose Magenkrebs? In welchem Alter tritt die Krankheit am häufigsten auf? Woran bemerkt man Magenkrebs? Ist Magenkrebs heilbar? Hier bekommen Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren mehr über Symptome, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten.
Banner: Magenkrebs

Was ist Magenkrebs?

Magenkrebs, in der Medizin auch Magenkarzinom genannt, ist eine Tumorerkrankung, die ihren Ursprung in vielen Fällen in der Magenschleimhaut hat. Die Magenschleimhaut kleidet das Innere des Magens aus.

Magenkrebs kann entstehen, wenn ursprünglich gesunde Körperzellen unkontrolliert wachsen, sich ausbreiten und zu einer Geschwulst werden. Der medizinische Begriff dafür lautet «Tumor».

  • Magenkrebs in frühem Stadium
    Während der Tumor anfangs auf die oberste Schicht der Magenschleimhaut begrenzt ist, kann er im weiteren Verlauf in tiefere Schichten der Magenwand eindringen, zur Muskulatur bis hin zum Bauchfell.

     
  • Magenkrebs in fortgeschrittenem Stadium
    Schreitet die Krankheit voran, können sich Krebszellen auch in nahe gelegene Lymphknoten ausbreiten und über die Blut- und Lymphbahnen in andere Organe gelangen. Dort bilden sie sogenannte Metastasen.
Note

Der Magen ist ein Teil des Verdauungstrakts und liegt im linken Oberbauch unterhalb des Zwerchfells. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die aus der Speiseröhre kommende Nahrung aufzunehmen, sie durchzumischen und mithilfe von Magensäure vorzuverdauen. Den vorverdauten Nahrungsbrei gibt der Magen portionsweise an den Zwölffingerdarm weiter.

Illustration des Magens

Bild: Menschlicher Magen

Häufigkeit von Magenkrebs

In der Schweiz erkranken jedes Jahr rund 1'100 Menschen an Magenkrebs. Das Risiko nimmt mit dem Alter deutlich zu.

  • Männer: Rund 700 Männer erhalten jährlich die Diagnose. Damit sind Männer fast doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Ab 70 Jahren steigt das Erkrankungsrisiko deutlich an.
     
  • Frauen: Jährlich sind rund 400 Frauen betroffen. Ab 60 Jahren nimmt die Anzahl Erkrankungen zu.

Risikofaktoren

Ein massgeblicher Risikofaktor für Magenkrebs ist eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut, die durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst wird. Eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus kann ebenfalls mit einem erhöhten Magenkrebs-Risiko verbunden sein.

Weitere Risikofaktoren:

  • Ernährung mit viel Salz und wenig Gemüse und Obst
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • Genetische Veranlagung
  • Vorerkrankungen des Magens (z. B. bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung oder nach einer Magenoperation).

Symptome

Oft werden die Warnzeichen eines Magenkarzinoms nicht ernst genug genommen und der Arztbesuch hinausgezögert. Nahezu jede zweite Diagnose wird verspätet gestellt.

Wird die Erkrankung im Frühstadium erkannt, ist er oft gut behandelbar und die Heilungschancen sind grösser. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen für Magenkrebs zu kennen und frühzeitig von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen zu lassen.

Zu den möglichen Symptomen zählen:

  • Oberbauchbeschwerden
  • Druck- und Völlegefühl
  • Aufstossen
  • Mundgeruch
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen, besonders gegen Fleisch
  • Gewichtsverlust
  • schwarzer Stuhlgang („Teerstuhl“)
  • Blässe und Abgeschlagenheit
  • Leistungsabfall.

Diese Beschwerden können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Bitte lassen Sie sich ärztlich untersuchen, wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich beobachten.

Je früher Magenkrebs diagnostiziert und behandelt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.

Diagnose

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, gibt es verschiedene Untersuchungen.

Dazu zählen u.a.:

Wenn die Diagnose Magenkrebs feststeht und das Ausmass der Ausbreitung bekannt ist, wird die Therapie abgestimmt.

Behandlung von Magenkrebs

Welche Behandlung geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sorgfältig abgewogen werden. Dazu zählen u.a. der allgemeine Gesundheitszustand, die Grösse und die Ausbreitung des Tumors.

Zu den Therapieoptionen zählen:

  • Operation
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie
  • Strahlentherapie
  • Chemo-Radiotherapie.

Die Wahl der Therapie erfolgt individuell und kann eine Kombination der genannten Methoden umfassen.

Früherkennung

Ein spezifisches Früherkennungsprogramm für Magenkrebs gibt es nicht. Wenn Sie ein erhöhtes Risiko haben, z. B. aufgrund familiärer Vorbelastung oder chronischer Magenentzündungen, sollten Sie sich regelmässig ärztlich untersuchen lassen.

Geprüft von
Author's Avatar
Brigitte Reinhart
Name and Affiliation
Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Description

Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.