Lungenkrebs – wo Sie Rat und Unterstützung bekommen

Aktualisiert am
13. September 2023
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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Lungenkrebs kann körperlich und seelisch sehr fordernd sein. Nicht nur für die betroffene Person, auch für die Menschen, die ihr nahe stehen. Umso wichtiger ist, dass niemand die Krankheit allein durchmacht. Lassen Sie sich begleiten und nehmen Sie Unterstützung an. Hier finden Sie einige Tipps, erfahren mehr über die verschiedenen Hilfsangebote und erhalten Links zu weiterführenden Informationen.
lung illustration

5 Tipps für Ihr Leben nach der Lungenkrebs-diagnose 

1. Ändern Sie, was Sie in Ihrem Leben ändern möchten

Krebs führt oft zu einer Veränderung der Prioritäten. Es sind die vielen Fragen, die sich plötzlich stellen: «Ist das, was ich tue, wirklich wichtig und erfüllend für mich? Bin ich mit meinem täglichen Leben zufrieden? Hab ich Menschen in meinem Umfeld, mit denen ich mich gerne umgebe und die mich so annehmen, wie ich bin? Was ist mir wichtig? Was genau möchte ich?»

Diese Zeit der Selbstreflexion ist so wichtig. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Fragen aufzuschreiben und über die Antworten nachzudenken. Versuchen Sie dabei ehrlich zu sein. Zu sich selbst und zu den Menschen in Ihrem Umfeld. Ändern Sie, was Sie ändern möchten und können. Ganz wichtig: bitten Sie um Hilfe, wenn Sie sie brauchen.
 

2. Tragen Sie selbst aktiv zu Ihrem Wohlbefinden bei

Bewegung, ausgewogene Ernährung, genug Schlaf, Meditation, Ruhephasen und Geborgenheit zuhause sind nur einige Faktoren, die zu Ihrer körperlichen und mentalen Gesundheit beitragen und zugleich das Risiko eines Wiederauftretens der Krebserkrankung verringern können. Wie schätzen Sie Ihre Situation ein? Können Sie etwas tun, um Ihr Wohlbefinden zu verbessern? Wissen Sie, wer Ihnen dabei helfen könnte? Gehen Sie auf diese Personen zu.

Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin! Notieren Sie sich Ihre Fragen und Gedanken! Vielleicht hilft Ihnen auch die folgende Checkliste.

Checkliste «Fragen für die Zeit nach meiner Therapie»

Hier finden Sie einige Fragen, die Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin vielleicht stellen möchten.
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3. Falls Sie rauchen, versuchen Sie damit aufzuhören

Es lohnt sich zu jeder Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören, besonders wenn Sie an Lungenkrebs erkrankt sind. Wussten Sie, dass Rauchen die Wirkung Ihrer Therapie verschlechtern und die Nebenwirkungen verstärken kann?

Versuchen Sie auf das Rauchen zu verzichten, auch wenn es Ihnen anfänglich schwer fällt. Lassen Sie sich von Ihrer Familie und Freunden unterstützen und fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Hilfsmitteln, die Ihnen den Rauchstopp erleichtern können.
 

4. Sie sind nicht allein - lassen Sie mentale Unterstützung zu

Eine Lungenkrebserkrankung ist nicht nur körperlich anstrengend, sie kann mit Ängsten und Traurigkeit bis hin zu Depressionen verbunden sein. Fällt es Ihnen schwer, mit Ihrer Familie, Angehörigen und Freunden über Ihre Erkrankung zu sprechen? Lassen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin wissen, wie Sie sich fühlen und fragen Sie nach psychoonkologischer Unterstützung. Diese kann von verschiedenen Fachpersonen z.B. aus der Medizin, Psychologie, Pflege, Sozialarbeit oder Theologie angeboten werden. Wichtig ist, dass diese Fachperson über eine Weiterbildung in Psychoonkologie verfügt.
 

5. Nutzen Sie die Angebote der Krebsliga

Es gibt verschiedene Organisationen, die sich für die Unterstützung von Krebsbetroffenen einsetzen. Die Krebsliga mit ihren 18 kantonalen und regionalen Ligen bietet umfassende Beratung, Unterstützung und Informationen vor Ort oder digital an. 

Zu den Angeboten der Krebsliga zählen:

  • Krebstelefon 0800 11 88 11  
    Für vertrauliche Gespräche und persönliche Beratung am Telefon.
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  • Cancerline
    Der Chat zum Thema Krebs für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
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  • Krebsforum – hier tauschen sich Betroffene und Nahestehende unkompliziert zum Thema Krebs untereinander aus.
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  • Rauchstopplinie Tel. 0848 000 181
    Ein telefonischer Beratungsservice, der unkompliziert bei der Tabakentwöhnung hilft.
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  • Psychoonkologie
    Vermittlung von psychoonkologischen Fachpersonen.
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  • Beratung vor Ort
    Die kantonalen und regionalen Krebsligen bieten Beratungen, Informationen und Kurse für Betroffene und Angehörige an.
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  • Broschüren zum Download
    Eine grosse Auswahl an Broschüren zu
    Krebsarten oder sonstigen Themen.
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  • Betroffenenrat
    Hier können Sie Ihre persönlichen Erfahrungen mitteilen und sich einbringen, um die Angebote der Krebsliga weiter zu verbessern.
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.