Lungenkrebs - Definition und wichtigste Begriffe

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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Lungenkrebs ist die dritthäufigste Krebsart in der Schweiz. Jedes Jahr erkranken rund 4'800 Menschen neu daran. Was genau ist Lungenkrebs? Welche Arten werden unterschieden? Was ist über die Ursachen und Risikofaktoren bekannt und wie merkt man, dass man Lungenkrebs hat? Hier finden Sie diese und weitere Informationen, die Ihnen helfen sollen, die Krankheit besser zu verstehen.
Illustration Lunge

Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs wird auch als «Lungenkarzinom» oder «Bronchialkarzinom» bezeichnet. Er entsteht aus verschiedensten Zelltypen innerhalb der Luftwege (Bronchien) oder im Lungengewebe und kann sich überall in der Lunge bilden. Anhand der Grösse der Lungenkrebszellen werden zwei Haupttypen unterschieden: der nicht-kleinzellige Lungenkrebs (NSCLC) und der kleinzellige Lungenkrebs (SCLC). Die Unterscheidung in diese beiden Haupttypen ist wichtig, da sie unterschiedlich wachsen und unterschiedlich behandelt werden.

Note

In der Schweiz erkranken jährlich rund 2'800 Männer und 2'000 Frauen an Lungenkrebs. Fast alle Betroffenen sind bei der Diagnose über 50 Jahre alt.

Wie entsteht Lungenkrebs?

Lungenkrebs kann entstehen, wenn sich ursprünglich gesunde Körperzellen unkontrolliert vermehren. Sie werden zu Krebszellen, die in umliegendes Gewebe eindringen, es zerstören und verdrängen. Krebszellen können sich von ihrem Entstehungsort lösen und über die Blut- und Lymphbahnen an andere Stellen im Körper gelangen und dort Metastasen bilden.

Häufig wird für Krebs auch das Wort Tumor verwendet. Aber nicht jeder Tumor bedeutet Krebs, denn je nach Wachstumsverhalten kann ein Tumor gut- oder bösartig sein.

  • Gutartige Tumore (benigne Tumore) wachsen in der Regel langsam und verdrängen dabei das umliegende Gewebe, wandern aber nicht in das Gewebe ein. Zwei Prozent aller Lungentumore sind gutartig.
     
  • Bösartige Tumore (maligne Tumore) wachsen oft schnell, dringen in benachbartes Gewebe ein, verdrängen und zerstören es und können Metastasen im Körper bilden. Nur bösartige Tumore der Lunge werden als Lungenkrebs bezeichnet.

In der Medizin wird Lungenkrebs auch als «Lungenkarzinom» oder «Bronchialkarzinom» bezeichnet.

Haupttypen von Lungenkrebs

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Rund 85 % aller Lungenkrebserkrankungen sind nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC)

 Zum nicht-kleinzelligen Lungenkrebs gehören alle Krebsarten, die keine kleinzelligen Anteile haben. Abhängig vom betroffenen Gewebe wird beim NSCLC weiter unterschieden zwischen Adenokarzinom, Plattenepithelkarzinom und grosszelligem Karzinom.

Adenokarzinom
  • Definition: Krebserkrankung der Gewebedrüsen in der Lunge
  • Betroffene Zellen: Zellen der Lungenbläschen und der kleinen Luftwege mit Drüsen- und Schleimbildung
  • Häufigkeit: ca. 40 % aller Lungenkarzinome

Das Adenokarzinom t​​​​​ritt meist bei Personen auf, die nicht rauchen.

Plattenepithelkarzinom
  • Definition: Krebserkrankung der Schleimhaut in der Lunge; entsteht durch häufige Reizung der Schleimhaut, z.B. durch Einatmen von Schadstoffen.
  • Betroffene Zellen: Zellen der obersten Schleimhautschicht in der Lunge und in den Luftwegen (sogenannte Epithelzellen)
  • Häufigkeit: ca. 25-30 % aller Lungenkarzinome

Das Plattenepithelkarzinom tritt meist bei Personen auf, die rauchen.

Grosszelliges Karzinom
  • Definition: Krebserkrankungen der Lunge, die keine spezifischen Gewebemerkmale aufweisen.
  • Häufigkeit: 10-15 % aller Lungenkarzinome

Nicht-kleinzellige Lungenkarzinome wachsen langsamer als kleinzellige Lungenkarzinome. Allerdings werden nicht-kleinzellige Lungentumore in 40 % der Fälle in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. 

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Rund 10-15 % aller Lungenkrebserkrankungen sind kleinzelliger Lungenkrebs (SCLC)

  • Definition: Kleinzellige Krebserkrankung in der  Lunge
  • Betroffene Zellen: Zellen in der Lunge, die für die Produktion von Hormonen und Botenstoffen verantwortlich sind.
  • Eigenschaften: kleine Tumorzellen, die sich häufig teilen, schnell wachsen und früh Metastasen bilden.

Kleinzellige Lungenkarzinome sind im Vergleich zu nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen aggressiver. 

Dass sich die Zellen so häufig teilen, macht die Tumore aber auch angreifbar. Sie sind dadurch besonders empfindlich und können in manchen Fällen besonders gut auf bestimmte Therapien ansprechen. Unter «Medikamente und Bestrahlung» finden Sie ausführlichere Informationen dazu.

Mögliche Ursachen und Risiken für Lungenkrebs

Rauchen ist bei weitem die Hauptursache für Lungenkrebs. Etwa 80-90 % der Lungenkrebs-Todesfälle lassen sich auf das Rauchen zurückführen. Denn mit Zigaretten können etwa 50 verschiedene krebserzeugende Stoffe in die Lunge gelangen. Je länger und je mehr Zigaretten geraucht wurden, desto höher ist das Erkrankungsrisiko. Es können aber auch Menschen an Lungenkrebs erkranken, die nie geraucht haben.

Weitere mögliche Ursachen für Lungenkrebs sind:

  • Passivrauchen
  • Umweltschadstoffe wie z.B. Arsen, Chrom und Nickel
  • Schädliche Stoffe am Arbeitsplatz wie z.B. Asbest, Feinstaub, Russ
  • Erbliche Veranlagung.


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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.