Prostatakrebs

Aktualisiert am
24. April 2024
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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in der Schweiz. Was ist Prostatakrebs? In welchem Alter tritt die Krankheit am häufigsten auf? Woran bemerkt man Prostatakrebs? Welche Therapieoptionen gibt es? Ist Prostatakrebs heilbar? Hier bekommen Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren mehr über die Symptome, die Behandlung und Früherkennung.
Illustration - Ausschnitt nackter Mann

Was ist Prostatakrebs?

Prostatakrebs ist eine Erkrankung, die ihren Ursprung in der Prostata hat. Sie entsteht, wenn ursprünglich gesunde Zellen unkontrolliert wachsen. Diese können zu Krebszellen werden und gesundes Gewebe verdrängen und zerstören.

Die Krebszellen können von der Prostata über die Lymph- und Blutbahnen auch an andere Körperstellen gelangen und dort Gewebe befallen. Man spricht dann von metastasiertem Prostatakrebs.

In der Medizin wird Prostatakrebs auch Prostatakarzinom genannt.

Bei den meisten Männern wächst die Prostata mit zunehmendem Alter. Dies wird als benigne benigne Prostatahyperplasie bezeichnet und ist kein Prostatakrebs.

Note

Die Prostata zählt zu den Geschlechtsorganen des Mannes. Sie liegt unterhalb der Harnblase und ist so gross wie eine Kastanie. Die Prostata produziert einen Teil der Samenflüssigkeit, welche die Beweglichkeit der Spermien ermöglicht und sie beim Samenerguss in die Harnröhre transportiert.

Die männlichen Geschlechtsorgane

Illustration männliche Geschlechtsorgane

Häufigkeit von Prostatakrebs

In der Schweiz erkranken jährlich rund 7'100 Männer an Prostatakrebs. Damit ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart (bei Männern) in der Schweiz. Die Erkrankungsrate steigt mit zunehmendem Alter. Die Hälfte der Betroffenen ist über 69 Jahre alt.

Symptome

Prostatakrebs verursacht häufig über einen langen Zeitraum keinerlei Beschwerden. Das liegt daran, dass der Krebs in der Regel langsam wächst. Ist der Krebs fortgeschritten, können verschiedene Symptome auftreten.

Dazu zählen unter anderem:

  • Veränderungen beim Wasserlassen: z. B. ein schwacher Urinstrahl
  • Das Bedürfnis, häufig Wasser zu lassen, besonders in der Nacht.
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • Erektile Dysfunktion
  • Schmerzen in den Hüften, den Rippen oder an der Wirbelsäule, wenn sich der Krebs auf die Knochen ausgebreitet hat
  • Schwäche oder Taubheit in Beinen und Füssen.

Diese Beschwerden können auch bei anderen Erkrankungen auftreten, z. B. bei einer gutartigen Vergrösserung der Prostata oder bei einer Prostataentzündung. Bitte lassen Sie sich ärztlich untersuchen, wenn Sie eines oder mehrere der genannten Symptome bei sich beobachten.

Je früher Prostatakrebs diagnostiziert wird, desto grösser sind die Heilungschancen.

Diagnose

Die meisten Prostatakarzinome werden im Rahmen von Früherkennungs-Untersuchungen entdeckt. Dazu zählen:

  • Tastuntersuchung der Prostata
  • Bluttest.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, sind jedoch weiterführende Untersuchungen nötig. Dazu zählen u.a.:

Die Tastuntersuchung und die Prostatabiopsie werden von einem Urologen/einer Urologin durchgeführt.

Behandlung von Prostatakrebs

Welche Behandlung geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die sorgfältig abgewogen werden. Dazu zählen u.a. der allgemeine Gesundheitszustand, die Grösse und die Ausbreitung des Tumors.

Zu den Therapieoptionen zählen:

Es kann sein, dass Therapien kombiniert oder nacheinander angewandt werden, um den Tumor vor der Operation zu verkleinern oder nach der Operation auch kleinste Krebszellen zu zerstören.

Risikofaktoren 

Als Hauptrisikofaktoren für Prostatakrebs gelten:

  • das Alter
  • erbliche Vorbelastung.

Bei Männern unter 40 ist Prostatakrebs selten. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Erkrankungsrisiko.

Früherkennung 

Es gibt verschiedene Untersuchungen zur Früherkennung, bei denen glücklicherweise die meisten Fälle von Prostatakrebs entdeckt werden. Allerdings gibt es in der Schweiz, anders als bei z. B. Darmkrebs, keine klare Empfehlung, wann diese durchgeführt werden sollten. Die Entscheidung obliegt jedem Mann selbst.

Wichtig
  • Gibt es in Ihrer Familie Fälle von Prostatakrebs?

  • Sind Sie um die 50 Jahre alt?

  • Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin über Früherkennungs-Untersuchungen und lassen Sie sich beraten.

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.