Wenn sich der Körper plötzlich anders anfühlt
In den Wechseljahren verändert sich nicht nur der Hormonhaushalt – auch das Verhältnis zum eigenen Körper kann ins Wanken geraten. Viele Frauen sind überrascht: Die Zahl auf der Waage steigt. Sie nehmen vor allem am Bauch zu, obwohl sie sich kaum anders ernähren oder bewegen. Hinzu kommt: Viele bemerken diese Veränderung erst, wenn sie längst passiert ist. Niemand hat sie darauf vorbereitet.
Die gute Nachricht: es ist kein unausweichliches Schicksal. Wer die körperlichen Veränderungen besser versteht, kann bewusster mit ihnen umgehen und Schritt für Schritt wieder zu mehr Leichtigkeit finden – körperlich wie mental.
Ein neues Gleichgewicht finden
In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, und damit verändert sich auch der Stoffwechsel. Der Energieverbrauch geht zurück, Muskeln bauen sich schneller ab, das Fett verlagert sich – häufig in Richtung Bauch. Gleichzeitig bleiben Appetit und Essverhalten oft gleich.
Was viele nicht wissen: Bereits 200–300 Kilokalorien zu viel pro Tag, z. B. ein kleiner Snack oder ein Glas Wein, können sich über ein Jahr summieren. So entstehen leicht einige Kilo Gewichtszunahme pro Jahr.
Was jetzt helfen kann
Die gute Nachricht ist: Sie müssen diese Veränderungen nicht einfach hinnehmen und sich Ihrem Schicksal ergeben. Es gibt Möglichkeiten, den Veränderungen entgegenzuwirken und zu Ihrer alten Form zurückzufinden.
Hier sind einige Tipps:
- Mehr Bewegung im Alltag
Schon 30 Minuten Bewegung täglich – z. B. Spazierengehen, Radfahren, leichtes Krafttraining oder Tanzen – kurbeln den Stoffwechsel an und helfen, Muskeln zu erhalten. Muskeln verbrennen auch im Ruhezustand Energie!
- Bewusster essen
Achten Sie auf sättigende, nährstoffreiche Mahlzeiten mit viel Gemüse, Eiweiss, gesunden Fetten und Ballaststoffen. Reduzieren Sie Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel, aber gönnen Sie sich auch Genuss – mit Mass.
- Ausreichend schlafen
Schlafmangel bringt Hungerhormone aus dem Gleichgewicht und kann Heisshunger fördern. Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene – z. B. regelmässige Bettzeiten, kein schweres Essen am Abend und digitale Pausen vor dem Einschlafen.
- Geduld statt Diätstress
Radikale Diäten bringen oft nur kurzfristige Erfolge – und kosten zusätzlich Energie. Kleine, nachhaltige Veränderungen sind wirkungsvoller und besser für das eigene Wohlbefinden.
- Holen Sie sich Rat
Sprechen Sie mit Frauen, die das Gleiche durchmachen wie Sie oder diese Zeit schon überstanden haben. Vielleicht können Sie sich gegenseitig zu mehr Bewegung oder einer Anpassung Ihrer Ernährung motivieren. Sprechen Sie auch mit Ihrer Hausärztin oder Ihrer Gynäkologin und lassen Sie sich beraten.