Was tun bei Rückenschmerzen?

Aktualisiert am
24. April 2024
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Brigitte Reinhart
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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
Rund 80% aller Erwachsenen sind im Laufe ihres Lebens von Rückenschmerzen betroffen. In vielen Fällen handelt es sich um Muskelverspannungen, die in der Regel nach wenigen Wochen wieder abklingen. Langanhaltende oder wiederholt auftretende Rückenschmerzen sind jedoch ein Alarmsignal und müssen von einem Arzt untersucht werden. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und was bei Rückenschmerzen wichtig ist.
Frau hält die Hand auf die Wirbelsäule

Rückenschmerzen kennt fast jeder Erwachsene. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie diese Schmerzen einzuordnen sind und wie man sich verhalten soll. Die entscheidende Frage ist: Woher kommen die Schmerzen? Sind sie auf eine Verletzung oder Verspannung zurückzuführen oder liegt ein anderer Grund vor?

Welche Ursache haben Ihre Rückenschmerzen?

Bei rund 85% der Rückenschmerzen lässt sich keine genaue Ursache feststellen. Man spricht von sogenannten unspezifischen Ursachen und vermutet Muskelverspannungen oder einen Zusammenhang mit den Faszien. Diese Rückenschmerzen verschwinden in der Regel nach einigen Wochen. 

Von spezifischen Ursachen spricht man, wenn sich die Rückenschmerzen auf einen bestimmten Grund zurückführen lassen. Dazu zählen zum Beispiel Abnutzung, Verschleiss oder Verkalkung der Wirbelsäule, Entzündungen innerer Organe oder chronische Entzündungen aufgrund einer Autoimmunerkrankung. Die dadurch verursachten Rückenschmerzen können über einen längeren Zeitraum bzw. wiederholt auftreten.
 

Wann sollten Sie bei Rückenschmerzen einen Arzt aufsuchen?

Wenn Ihre Rückenschmerzen innerhalb von vier Wochen wieder abklingen, steckt vermutlich keine ernste Ursache dahinter. In diesem Fall ist es nicht unbedingt nötig, zum Arzt zu gehen. Haben Sie länger als drei Monate Rückenschmerzen und treten eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auf, sollten Sie diese unbedingt abklären lassen:

  • Kribbeln oder Gefühlsstörungen in Armen oder Beinen
  • Schwierigkeiten, Arme oder Beine zu bewegen
  • Lähmungserscheinungen in Armen oder Beinen
  • Blasen- oder Darmfunktionsprobleme
  • entzündete Augen
  • schlaflose Nächte
  • Morgensteifigkeit
  • Fieber ohne vorangegangene Infektion
  • unerklärliche Gewichtsabnahme
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Wussten Sie, dass:
  • die Krankheit axiale Spondyloarthritis (axSpA) mit Rückenschmerzen verbunden ist?
  • eine axSpA sich in der Regel schleichend entwickelt und deshalb häufig nicht sofort erkannt wird?
  • das Fortschreiten der axSpA bis zur Versteifung der Wirbelkörper führen kann?

Tipps gegen Rückenschmerzen 

Liegen spezifische Ursachen für Ihre Rückenschmerzen vor, müssen diese behandelt werden. Wenn Sie keine spezifischen Ursachen kennen und Ihre Rückenschmerzen aufgrund von Verspannungen auftreten, helfen Ihnen vielleicht die folgenden Tipps:

1. Bewegen Sie sich!

Auch wenn der Rücken schmerzt, sollten Sie versuchen, so gut wie möglich am Alltag teilzunehmen. Bleiben Sie in Bewegung. Das hilft, Schonhaltungen zu vermeiden und beugt dem Abbau von Muskel- und Knochensubstanz vor. Versuchen Sie, zwischen stehenden, sitzenden und liegenden Positionen abzuwechseln und legen Sie kleine Strecken zu Fuss zurück.

2. Stärken Sie Ihre Muskulatur

Es gibt einfache Übungen, die zur Stärkung der Rücken- und Beckenmuskulatur beitragen. Sie müssen dafür nicht extra in eine Trainingsgruppe. Sie können die Übungen auch ganz bequem und für sich zuhause absolvieren. Auf rheumafit.ch finden Sie verschiedene Übungsvideos.

3. Achten Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz

Wie ist Ihre Haltung am Arbeitsplatz? Wenn Sie täglich viele Stunden am Schreibtisch verbringen, ist wichtig, dass Sie die richtige Sitzhaltung einnehmen und im besten Fall zwischendurch auch stehend arbeiten können. 

4. Gönnen Sie Ihrem Rücken Entspannung

Wenn Sie Verspannungen bemerken, warten Sie nicht, bis diese noch schlimmer werden. Gönnen Sie sich etwas Ruhe und Ihrem Rücken ein warmes Bad oder eine wohltuende Massage, um die Verspannung zu lösen.

5. Wählen Sie einen gesunden Lebensstil

Versuchen Sie, sich möglichst gesund zu ernähren: nicht zu viel Zucker, lieber pflanzliche als tierische Fette, viel Wasser trinken, Alkohol und Zigaretten am besten ganz vermeiden und genug Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen. Sorgen Sie dafür, dass sie ausreichend schlafen und vermeiden Sie Stress.


Wenn Sie mögen, sehen Sie sich noch weiter in unserem Magazin um und erfahren Sie mehr über die chronisch entzündlich rheumatischen Erkrankungen Axiale Spondyloarthritis und Rheumatoide Arthritis

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Dr. rer. nat. Brigitte Reinhart
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Medical Services Manager, MSD Schweiz

Brigitte Reinhart ist ausgebildete Molekularbiologin und Gentechnologin. Sie ist sehr erfahren in angewandter medizinischer Forschung und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in medizinischen Abteilungen grosser pharmazeutischer Unternehmen. Als Medical Services Manager von MSD stellt sie die Qualität und Richtigkeit der hier veröffentlichten Inhalte sicher.

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