85-90%
der sexuell aktiven Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papillomaviren (HPV).
Hast du gewusst, dass HPV Männer und Frauen gleichermassen betrifft?
Auch wenn Gebärmutterhalskrebs zu der bekanntesten und häufigsten HPV-bedingten Erkrankung gehört, können auch bei Männern verschiedene HPV-bedingte Erkrankungen auftreten. Mögliche Folgen einer Infektion für Männer können beispielsweise Peniskrebs, Analkrebs oder Kopf-Hals-Tumore bedeuten. Genitalwarzen (auch Feigwarzen oder Condylomata acuminata genannt) kommen bei Frauen und Männern vor
Was man über HPV wissen muss
Ist die häufigste HPV-bedingte Krebsform: In der Schweiz haben jedes Jahr rund 5’000 Frauen Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs. Hierzulande erhält im Schnitt jeden Tag eine Frau die Diagnose Gebärmutterhalskrebs, jährlich sterben 80 daran. In Europa belaufen sich die Schätzungen der jährlichen Neuerkrankungen auf über 34‘000.
Wie man sich vor einer HPV-Ansteckung schützen kann
HP-Viren können Krebs im Genitalbereich und Genitalwarzen auslösen. Daher empfiehlt der Bund allen Jugendlichen zwischen 11 und 26 Jahren die HPV-Impfung.
Erfahre mehr über HPV
Warum betrifft HPV mich als Mann ebenfalls?
Männer können ebenso von HPV-bedingten Krebserkrankungen sowie von Genitalwarzen betroffen sein. HPV kann bei Männern Analkrebs, Peniskrebs und Kopf-Hals-Tumore auslösen. Dabei hat die Zahl der HPV-bedingten Kopf-Hals-Tumore bei Männern in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen, sodass beispielsweise in den USA mittlerweile mehr HPV-bedingte Kopf-Hals-Tumore bei Männern als Gebärmutterhalskrebse bei Frauen diagnostiziert werden.
Wie gefährlich ist HPV?
HPV ist nicht gleich HPV, denn es gibt verschiedene HPV-Typen. Hier unterscheidet man vor allem zwischen Hochrisiko-HPV-Typen und Niedrigrisiko-HPV-Typen. Letztere können bei Frauen und Männern Genitalwarzen auslösen. Das sind ungefährliche aber ziemlich unschöne und lästige Hautveränderungen (Knötchen) im Genitalbereich. Dafür ist das Risiko, an Krebs zu erkranken, bei Niedrigrisiko-Typen sehr gering. Hochrisiko-Typen, wie HPV 16 und HPV 18, können Krebsformen im Genitalbereich auslösen.
Wie verursacht HPV Krebs?
Eine Ansteckung mit HPV verläuft zuerst ohne Symptome, das heisst man spürt nichts davon. Die HPV-Infektion selber ist auch nicht gefährlich, in 90% der Fälle verschwindet sie von alleine wieder. Wenn die Infektion aber über längere Zeit bestehen bleibt, kann es zu Zellveränderungen kommen. Aus den gesunden Zellen entstehen allmählich Krebszellen. Dies ist ein Prozess, der Jahre oder Jahrzehnte dauern kann. Zudem ist es möglich, dass Krebsvorstufen (intraepitheliale Neoplasien genannt) sich zurückbilden.
Gibt es einen HPV-Test für Männer?
Nein, für Männer gibt es keinen medizinisch anerkannten HPV-Test. Männer können sich aber beim Verdacht einer Ansteckung mit HP-Viren vom Urologen oder einem Dermatologen (Hautarzt) gründlich untersuchen lassen. Dies kann allenfalls Sinnvoll sein, wenn die Partnerin oder der Partner mit HPV-infiziert ist.
Wer berät Männer beim Thema HPV?
In der Regel berät der Hausarzt oder die Hausärztin bei HPV-Verdacht.
Warum sollten sich Jungen und Männer gegen HPV impfen lassen?
Mädchen und junge Frauen lassen sich hauptsächlich impfen, um sich vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Buben und jungen Männern wird die HPV-Impfung empfohlen, da sie vor HPV-bedingtem Anal- und Peniskrebs schützen kann. Ausserdem kann die HPV-Impfung auch vor Genitalwarzen (Feigwarzen) schützen.
Impfungen haben auch immer einen solidarischen Aspekt. Denn so kann man das Virus nicht an seine Partnerin oder seinen Partner weitergeben. Modellrechnungen haben gezeigt, dass die Anzahl von Infektionen mit HPV viel schneller zurück gehen, wenn sich beide Geschlechter gegen HPV impfen lassen. Es wurde ausserdem gezeigt, dass die Ausrottung des Virus, nur möglich ist, wenn man beide Geschlechter gegen HPV impft. Auch unter diesem Aspekt macht die Impfung Sinn.