Tipps für den Alltag mit pulmonaler Hypertonie

Aktualisiert am
19. April 2024
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Maria Virant
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Maria Virant
Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine chronische Erkrankung. Jedoch können die heute verfügbaren Therapien die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Ausserdem gibt es verschiedene Hilfsangebote und Möglichkeiten, die ihnen das Leben mit der Krankheit erleichtern können. Hier finden Sie 10 Tipps für das Leben mit PH, nützliche Broschüren zum Download und Sie erfahren, wo Sie Rat und Unterstützung bekommen.
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10 Tipps für das Leben mit PH


1. Bleiben Sie körperlich aktiv

Es ist sehr wichtig, dass Sie körperlich aktiv bleiben, um eine Schwächung der Muskulatur zu vermeiden und die Lebensqualität durch regelmässige Bewegung zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie Ihre individuellen Leistungsgrenzen respektieren und Überlastungen vermeiden.

Es gibt viele praktische Lösungen, wie Sie alltägliche Tätigkeiten mit wenig körperlicher Belastung durchführen können. Dabei können Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen wertvollen Rat geben. Die Namen und Links finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Eine stationäre Rehabilitation mit einem gezielten Trainingsprogramm für Patienten mit pulmonaler Hypertonie kann Ihnen helfen, Ihre Grenzen unter kontrollierten Bedingungen besser kennenzulernen und Ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.

Weitere Informationen: Klinik und Pflegezentrum Barmelweid
 

2. Führen Sie ein Gesundheitstagebuch

Das Führen eines Gesundheitstagebuches hilft, Veränderungen wahrzunehmen und bei Verschlechterung schnell reagieren zu können. Es dient auch dazu, Verbesserungen Ihrer körperlichen Leistung und persönliche Erfolge zu erkennen.

Die im Gesundheitstagebuch aufgeschriebenen Informationen helfen auch Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, die für Sie optimale Therapie festzulegen. Bringen Sie deshalb Ihr Gesundheitstagebuch zu jedem Arztbesuch mit.

Nutzen Sie das Gesundheitstagebuch der Schweizerischen Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie. Sie finden den Link am Ende dieser Seite.


3. Ernähren Sie sich gesund

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig. Der Körper erhält dadurch wichtige Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Eine bewusste Ernährung hilft auch, Ihr Idealgewicht zu erreichen und zu halten.
 

4. Achten Sie auf Wassereinlagerungen

Eine Folge der pulmonalen Hypertonie können Wasseransammlungen im Körper sein. Diese sogenannten «Ödeme» machen sich in Form von Schwellungen, vor allem an den Beinen und Füssen, und durch eine Gewichtszunahme bemerkbar. Eine plötzliche Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein.

  • Kontrollieren Sie Ihr Gewicht täglich unter gleichen Bedingungen, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen, in leichter Kleidung. Eine Gewichtszunahme von mehr als 2 kg in 1 bis 3 Tagen müssen Sie sofort Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin melden.
     
  • Salz bindet Wasser im Körper. Reduzieren Sie Ihren Salzkonsum, um Wasseransammlungen vorzubeugen.
     
  • Nehmen Sie Diuretika wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin verschrieben. Setzen diese nicht selbständig ab.

In der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Diuretika» finden Sie viele weitere Informationen. Sie können diese am Ende dieser Seite herunterladen.


5. Rauchen Sie nicht

Es lohnt sich zu jeder Zeit, mit dem Rauchen aufzuhören. Es würde dazu beitragen, Ihre Herz-Kreislauf-Funktion zu verbessern. Ihre Lunge könnte effizienter arbeiten und Sie würden zudem Ihr Risiko für weitere Lungen- und Herzerkrankungen senken.

Versuchen Sie auf das Rauchen zu verzichten, auch wenn es Ihnen anfänglich schwerfällt. Eine Rauchstopp-Beratung könnte Sie dabei unterstützen.


6. Schützen Sie sich vor Infektionen

Infektionskrankheiten, vor allem der Atemwege, können Sie schwächen und sind eine zusätzliche Belastung für Ihren Körper.

  • Prüfen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin Ihren Impfstatus und halten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes/Ihrer Ärztin.
     
  • Schützen Sie sich bei Bedarf mit einer Mundschutzmaske und desinfizieren Sie Ihre Hände.


7. Planen Sie Reisen sorgfältig

Natürlich können Sie auch verreisen. Wichtig ist, dass Sie sich gut darauf vorbereiten.

Denken Sie an Folgendes:

  • Flugreisen und Aufenthalte in grosser Höhe können zu Atemnot führen und den Kreislauf belasten. Besprechen Sie Ihre geplante Reise mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin und fragen Sie nach seiner/ihrer Einschätzung.
     
  • Versichern Sie sich, dass an Ihrem Urlaubsort eine ausreichende medizinische Versorgung vorhanden ist.
     
  • Denken Sie an Ihren Notfallausweis, Arztbericht und Medikamente.
     
  • Sollten Sie Sauerstoff benötigen oder körperlich stark beeinträchtigt sein, können Sie beim Strassenverkehrsamt einen Behindertenparkplatz-Ausweis und bei der SBB ein Begleitabo beantragen.

In der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Reisen» finden Sie viele weitere Informationen. Sie können diese am Ende dieser Seite herunterladen.
 

8. Denken Sie an eine sichere Verhütung 

Eine Schwangerschaft und die Geburt bedeuten für Frauen mit PH eine zusätzliche Belastung. Es kann zu Kreislaufkomplikationen bis hin zu Herzversagen kommen, die für Mutter und Kind lebensbedrohlich sein können. Deshalb sollten Frauen auf eine zuverlässige Verhütungsmethode achten.

Wenn bei Ihnen ein Kinderwunsch besteht, sollten Sie diesen unbedingt mit Ihrem PH-Spezialisten/Ihrer PH-Spezialistin besprechen und sich beraten lassen.
 

9. Nehmen Sie Unterstützung an

Es gibt verschiedene Organisationen, die PH-Patient:innen Unterstützung und Beratung in verschiedenen Lebenssituationen sowie den Austausch und gemeinsame Aktivitäten in Selbsthilfegruppen anbieten.

Dazu zählen:

 
10. Laden Sie die Broschüren hier herunter

    Gesunheitstagebuch

    Nutzen Sie das Gesundheitstagebuch der Schweizerischen Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie (SGPH).
    Bild: Gesundheitstagebuch - Journal de board de la santé - Diario della salute SGHP
    Bild: Gesundheitstagebuch - Journal de board de la santé - Diario della salute SGHP

    Broschüre «PH und Reisen»

    Ausführliche Informationen finden Sie in der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Reisen» der Schweizerischen Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie (SGPH).
    Bild: Broschüre PH und Reisen der SGPH
    Bild: Broschüre PH und Reisen der SGPH

    Broschüre «PH und Diuretika»

    Ausführliche Informationen finden Sie in der Broschüre «Pulmonale Hypertonie und Diuretika» der Schweizerischen Gesellschaft für Pulmonale Hypertonie (SGPH).
    Bild: Broschüre  PH und Diuretika der SGHP
    Bild: Broschüre  PH und Diuretika der SGHP
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    Maria Virant
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    Maria Virant
    Description

    Medical Lead General Medicine at MSD Schweiz

    Maria Virant hat Pharmazie studiert. Seit über 30 Jahren bekleidet sie verschiedene Positionen bei MSD Merck Sharp & Dohme. Sie ist unter anderem in der Immunologie, im Bereich Diabetes und in pulmonaler Hypertonie sehr erfahren. Seit 2019 leitet sie den Bereich «General Medicine» bei MSD und prüft die hier veröffentlichten Informationen auf Richtigkeit und Qualität.