Häufige Fragen und Antworten zu Diabetes Typ 2

Aktualisiert am
7. Juni 2023
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Maria Virant
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Maria Virant
Hier finden Sie die häufigsten Fragen und Antworten rund um Typ-2-Diabetes, die Behandlung, das Leben mit der Erkrankung und Möglichkeiten zur Vorbeugung.
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Diabetes Typ 2 Basiswissen

Typ-2-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Fähigkeit des Körpers, Zucker als Energiequelle zu verwenden und zu regulieren, gestört ist. Dabei spielt das Hormon Insulin eine Rolle.

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben zu viel Zucker im Blut. Ihr Blutzuckerspiegel ist zu hoch. Langfristig kann ein hoher Blutzuckerspiegel dem Körper schaden.

Typ-2-Diabetes ist auch als «Zuckerkrankheit» oder «Alterszucker» bekannt.

Zur Behandlung von Typ-2-Diabetes gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Konzentration von Zucker im Blut erhöht ist. Diabetes mellitus ist auch als «Zuckerkrankheit» bekannt.

Es gibt zwei Formen: Typ-1-Diabetes, dessen Ursache eine Autoimmunerkrankung ist, und Typ-2-Diabetes, über den Sie auf dieser Website mehr erfahren.

 

Es gibt eine ganze Reihe Faktoren, die Typ-2-Diabetes auslösen können. Dazu zählen:

  • Typ-2-Diabetes in der Familie
  • Alter
  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung
  • mangelnde Bewegung
  • hoher Blutdruck
  • hohe Blutfettwerte
  • Rauchen
  • Medikamente
  • andere Erkrankungen

Treffen einige dieser Faktoren auf Sie zu?

Wenn Sie die Diagnose «Typ-2-Diabetes» haben, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin mit Ihnen besprechen, welches Behandlungskonzept den grössten Erfolg verspricht und wie Sie dazu beitragen können, trotz Ihrer Erkrankung ein gutes Leben zu führen.

 

Grundsätzlich ja, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Typ-2-Diabetes zu behandeln und den Verlauf der Erkrankung zu beeinflussen. Sie können selbst aktiv dazu beitragen.

Weitere Informationen zur Behandlung finden Sie hier.

 

Typ-2-Diabetes tritt in den meisten Fällen in der zweiten Lebenshälfte auf. Es sind jedoch auch immer mehr jüngere Menschen mit starkem Übergewicht von Typ-2-Diabetes betroffen.

Da die Erkrankung anfänglich ohne spürbare Symptome verläuft, wird sie häufig erst diagnostiziert, wenn es zu Komplikationen im Zusammenhang mit dem Typ-2-Diabetes (zum Beispiel Sehstörungen oder schlecht heilende, infektionsanfällige Wunden) kommt. Es gibt viele Menschen, die noch gar nicht wissen, dass sie an Typ-2-Diabetes erkrankt sind.

 

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Diabetes Typ 2 und Blutzucker

Der Blutzuckerwert gibt den Zuckergehalt im Blut an. Der Blutzuckerwert verändert sich im Laufe des Tages. Am Morgen nach dem Aufstehen ist der Blutzuckerwert am niedrigsten. Wenn Sie essen und trinken, gelangt Zucker ins Blut und der Blutzuckerwert steigt. Auch Bewegung oder Stress können dazu führen, dass der Blutzuckerwert steigt.

Bei gesunden Menschen wird der Zucker von den Muskeln und Körperzellen aufgenommen. Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist diese Funktion gestört, was dazu führt, dass sich viel Zucker in ihrem Blut ansammeln kann. Auf Dauer kann dies zu gesundheitlichen Schäden führen. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene ihren Blutzuckerwert kontrollieren.

Der Blutzuckerwert wird mit einem Blutzuckermessgerät bestimmt und kann in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder in Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben werden.

Blutzuckerwert bei gesunden Menschen

  • Nüchternblutzucker: 5.6 mmol/l.

Blutzuckerwerte bei Typ-2-Diabetes

  • Nüchternblutzucker über 7 mmol/l
  • Blutzucker nach dem Essen über 11.1 mmol/l
  • HbA1c-Wert über 6.5 %

*nüchtern: 8 Stunden nichts gegessen oder getrunken (ausser Wasser)

 

HbA1c ist ein Wert, der in Prozent angegeben wird und aussagt aus, wie hoch der Blutzucker in den vergangenen 8 bis 12 Wochen war. Man spricht deshalb auch von «Langzeitblutzucker».

«Hb» bedeutet «Hämoglobin». Das ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen. Hämoglobin A1c wird als der «verzuckerter» Anteil des roten Blutfarbstoffs bezeichnet.

Je niedriger der HbA1c-Wert ist, desto besser war der Typ-2-Diabetes eingestellt.

  • Bei gesunden Menschen ist der HbA1c-Wert unter 5.7 %.
  • Von Diabetes spricht man bei einem HbA1c-Wert von über 6.5 %.

Ihr Arzt/Ihre Ärztin, wird mit Ihnen besprechen, welches HbA1c-Ziel Sie erreichen können.

 

Ihren Blutzucker können Sie ganz einfach und überall messen. Sie brauchen dazu einen Tropfen Blut, ein Blutzuckermessgerät und ein wenig Zubehör.

Was Sie benötigen:

  • Blutzuckermessgerät
  • Teststreifen
  • einen Tropfen Blut
  • eine Stechhilfe mit Lanzette (falls diese nicht im Blutzuckermessgerät inkludiert ist)
  • Desinfektionsmittel
  • Wattepad.

Heute gibt es praktische Komplett-Sets zum Blutzuckermessen mit Datenspeicher, Testerinnerung und vielen weiteren nützlichen Funktionen. Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung gibt es Geräte, die den Blutzuckerwert ansagen.

Ablauf:

  1. Waschen Sie Ihre Hände gründlich und trocknen Sie sie gut ab.
  2. Desinfizieren Sie die Fingerspitze, von der Sie den Blutstropfen entnehmen möchten.
  3. Stecken Sie einen Teststreifen in das Blutzuckermessgerät.
  4. Setzen Sie, falls nötig, eine neue Lanzette in die Stechhilfe.
  5. Stechen Sie mit der Stechhilfe in die Fingerspitzen und drücken Sie den Finger leicht, bis ein Tropfen Blut austritt.
  6. Nehmen Sie den Blutstropfen vorsichtig von oben oder von der Seite mit dem Teststreifen auf.
  7. Das Blutzuckermessgerät misst den Blutzucker und gibt den Wert in mg/dl oder mmol/l auf dem Display an.
  8. Notieren Sie Ihren Blutzuckerwert, falls dieser nicht automatisch gespeichert wird.
  9. Entsorgen Sie den Teststreifen und ggf. die Lanzette und versorgen Sie alle anderen Materialien.

 

Typ-2-Diabetes kann dazu führen, dass Ihr Blutzuckerspiegel instabil wird und es manchmal zu sehr niedrigen Werten kommt. In diesem Fall kann der Blutzuckerspiegel auf unter 4 mmol/L sinken. Dies wird als «Unterzuckerung» (Hypoglykämie) bezeichnet.

Ursachen für eine Unterzuckerung können sein:

  • Zu geringe Nahrungsaufnahme
  • verspätete oder ausgelassene Mahlzeiten
  • zu hohe Dosierung der Arzneimittel zur Behandlung Ihres Typ-2-Diabetes
  • körperliche Überanstrengung
  • Alkoholkonsum auf nüchternen Magen

Wie bemerke ich, dass ich unterzuckert bin?

Zu den Symptomen einer Unterzuckerung zählen:

  • Zittern
  • Schneller Herzschlag
  • Schwitzen
  • Angst
  • Hunger
  • Verschwommenes Sehen
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Benommenheit

Was Sie tun sollten, wenn Sie denken, dass Sie unterzuckert sind:

  • Überprüfen Sie Ihren Blutzuckerspiegel umgehend.
  • Trinken Sie ein zuckerhaltiges Getränk (kein Zuckeraustauschstoff) oder reinen Fruchtsaft.

Nehmen Sie Traubenzuckertabletten oder Gummibärli zu sich.

 

Typ-2-Diabetes kann dazu führen, dass Ihr Blutzuckerspiegel instabil wird und es manchmal zu sehr hohen Werten kommt. Blutzuckerwerte von mehr als 7 mmol/L in nüchternem Zustand und Blutzuckerwerte von mehr als 11 mmol/L 2 Stunden nach dem Essen können auf eine «Überzuckerung» hinweisen.

Ursachen für eine Überzuckerung können sein:

  • Zu hohe Kohlenhydrataufnahme
  • Auslassen einer Dosis Ihrer Arzneimittel zur Behandlung Ihres Typ-2-Diabetes
  • Infektion
  • Stress

*nüchtern: 8 Stunden nichts gegessen oder getrunken (ausser Wasser)

Welche sind die Anzeichen einer Überzuckerung?

  • Extremer Durst
  • Häufiger Harndrang
  • Müdigkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Hunger
  • Schläfrigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Trockene Haut
  • Langsame Wundheilung

Bitte kontaktieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, wenn Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen.

 

Insulin ist ein Hormon, das entscheidend zur Regulation des Blutzuckerspiegels beiträgt, indem es den Blutzucker senkt. Eine Insulinresistenz liegt vor, wenn die Zellen nicht mehr ausreichend empfindlich auf Insulin reagieren. Wenn das passiert, gelangt weniger Zucker aus dem Blut in die Körperzellen. Der Zucker verbleibt stattdessen in der Blutzirkulation, was dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt. Langfristig kann sich daraus ein Typ-2-Diabetes entwickeln.

Die folgenden Merkmale können auf eine Insulinresistenz hindeuten:

  • Erhöhte Werte für Triglyzeride im Blut
  • Erniedrigte Werte für HDL-Cholesterin im Blut
  • Bluthochdruck
  • Übergewicht im Bauchbereich („zu viel Bauchfett“)
  • Erhöhte Blutzuckerspiegel
  • Typ-2-Diabetes in der Familie (Eltern oder Geschwister)

Je mehr der genannten Merkmale vorliegen, umso wahrscheinlicher ist das Vorliegen einer Insulinresistenz. Insulinresistenz wird häufig vererbt.

Eine Insulinresistenz muss ärztlich behandelt werden.

 

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Diabetes Typ 2, Folgeerkrankungen, Komplikationen und Vorbeugung

Typ-2-Diabetes kann sich auf unterschiedliche Bereiche Ihres Lebens auswirken und unbehandelt zu verschiedenen Komplikationen führen.

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Typ-2-Diabetes kann die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck erhöhen.

Bluthochdruck kann im Verlauf der Zeit zu anderen Komplikationen führen, z. B.:

  • Herzerkrankung
  • Schlaganfall
  • Augenbeschwerden und Erblindung
  • Nierenerkrankung

Der Blutdruck ist der im Gefässsystem herrschende Druck, mit dem das Blut durch den Körper gepumpt wird. Bei der Blutdruck-Messung gibt es einen oberen (systolischen) und einen unteren (diastolischen) Messwert.

Der normale Wert für den Blutdruck liegt bei 120 bis ≤ 140 mmHg (optimaler Zielwert 130 mmHg) und einem diastolischen Zielbereich von 70 bis ≤ 90 mmHg (optimaler Zielwert 80 mmHg).

Bitte besprechen Sie Ihren Zielblutdruck mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.

 

Diabetes kann als Folgeerkrankung Schäden an den Nieren verursachen. Der medizinische Fachbegriff dafür ist «diabetische Nephropathie».

Die Nieren filtern Schadstoffe aus dem Blut und leiten sie über den Urin aus unserem Körper.

Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker und Bluthochdruck können die Filter der Nieren schädigen und dazu führen, dass die Nieren nicht mehr in der Lage sind, das Blut ausreichend von Schadstoffen zu reinigen. Die Folge ist eine dauerhafte Nierenschwäche, die medizinisch behandelt werden muss.

In der Regel zeigen sich zu Beginn keine Symptome. Eine fortgeschrittene Nierenerkrankung kann sich durch Müdigkeit, Übelkeit und allgemeines Krankheitsgefühl äussern.

Wenn Sie an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, ist es wichtig, Ihre Nierenfunktion jährlich zu kontrollieren. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird dazu bestimmte Werte in Ihrem Blut und Urin messen, um Ihre Nierenfunktion zu prüfen.

 

Wurde bei Ihnen Typ-2-Diabetes diagnostiziert? Dann ist es wichtig, dass Sie Ihren Füssen besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn Typ-2-Diabetes kann mit der Zeit die Gefässe und Nerven an den Füssen schädigen:

Nervenschäden an den Füssen bei Typ-2-Diabetes

Der hohe Blutzucker kann die Nerven in Ihren Beinen und Füssen schädigen, wodurch Ihre Fähigkeit, Schmerzen, Hitze oder Kälte in den Beinen und Füssen zu empfinden unter Umständen beeinträchtigt wird. Es kann auch zu seltsamen Empfindungen sowie zu Taubheitsgefühlen kommen. Durch diese Nervenschäden kann eine Wunde oder eine Infektion entstehen und sich verschlimmern, weil Sie sie nicht spüren.

Schlechte Durchblutung bei Typ-2-Diabetes

  • Dies bedeutet, dass zu wenig Blut Ihre Beine und Füsse erreicht, wodurch die Wundheilung und die Infektionsbekämpfung erschwert werden.

Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Schnitte oder Hautrisse an Ihren Füssen
  • Veränderungen der Farbe oder der Form Ihrer Füsse
  • Schmerzen oder Taubheitsgefühl in Beinen und/oder Füssen
  • eingewachsener Zehennagel
  • entzündete, von Fusspilz betroffene Stellen, Blasen oder Dornwarzen.

Bitte sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, wenn Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken.

Wie pflege ich meine Füsse bei Typ-2-Diabetes richtig?

  • Waschen Sie Ihre Füsse täglich mit lauwarmem Wasser und Seife.
  • Trocknen Sie Ihre Füsse gut ab, insbesondere zwischen den Zehen.
  • Schneiden Sie Ihre Nägel gerade und feilen Sie die Ecken mit einer Nagelfeile.
  • Cremen Sie Ihre Füsse mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion ein, aber bitte nicht zwischen den Zehen.
  • Wechseln Sie Ihre Socken täglich.
  • Tragen Sie keine schmutzigen oder zu engen Socken.
  • Gehen Sie drin und draussen nie barfuss.
  • Tragen Sie bequeme Schuhe, die gut passen.

Bitte gehen Sie regelmässig zur ärztlichen Untersuchung.

 

Als Folge des Typ-2-Diabetes können Schäden an Ihrer Netzhaut im Auge auftreten. Mögliche Augenerkrankungen als Folge des Typ-2-Diabetes sind:

  • diabetische Retinopathie: Veränderungen der kleinen Gefässe der Netzhaut
  • diabetische Makulopathie: Veränderung der Stelle des schärfsten Sehens im Zentrum der Netzhaut
  • Grauer Star (Katarakt): Erkrankung der Augen, bei der sich die Linse trübt.

Schäden an der Netzhaut können zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens führen.

Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie auf Veränderungen achten und Ihren Arzt/Ihre Ärztin umgehend informieren, wenn Sie verschwommen oder verzerrt sehen, nicht mehr gut lesen können oder Ihr Farbsehen gestört ist.

 

Ein über längere Zeit erhöhter Blutzuckerspiegel kann die Blutgefässe schädigen und die Durchblutung im Mundbereich beeinträchtigen. Dies kann dazu führen, dass der Zahnhalteapparat anfälliger für Infektionen ist und Entzündungen schlechter abheilen.

Bei einem schlecht eingestellten Typ-2-Diabetes ist zudem der Zuckergehalt im Speichel häufig erhöht und der Mund ist trocken (Xerostomie). Dadurch können sich Bakterien schneller vermehren und eine Zahnfleischentzündung bis hin zu einer Parodontitis auslösen.

Was ist Parodontitis?

Parodontitis, auch Parodontose genannt, ist eine bakterielle Entzündung des Gewebes, das den Zahn umgibt und ihn im Kieferknochen verankert. Bleibt die Parodontitis unbehandelt, wird durch die chronische Entzündung zunehmend Gewebe abgebaut. Das Zahnfleisch geht zurück, die Entzündung kann auf den Kieferknochen übergreifen und dazu führen, dass die Zähne sich lockern und ausfallen.

Die Erkrankung verursacht in der Regel keine Schmerzen und schreitet deshalb in vielen Fällen über die Jahre unbemerkt voran.

Im Erwachsenenalter ist Parodontose noch vor Karies die Hauptursache für Zahnverlust. Je früher eine Parodontitis erkannt wird, desto besser kann dem Fortschreiten der Erkrankung entgegengewirkt werden.

Wie kann ich einer Parodontitis vorbeugen?

  • Versuchen Sie, Ihren Blutzuckerzielwert zu erreichen/zu halten und starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Putzen Sie Ihre Zähne 2 Mal am Tag gründlich und reinigen Sie mindestens 1 Mal am Tag die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder einer Zwischenraumbürste.
  • Wenn Sie zusätzlich eine Mundspülung verwenden, achten Sie bitte darauf, dass diese keinen Alkohol enthält.
  • Gehen Sie mindestens 1 Mal pro Jahr zu einer zahnärztlichen Kontrolluntersuchung und lassen Sie Ihre Zähne professionell reinigen.
  • Was Sie ausserdem tun können:
  • Verzichten Sie aufs Rauchen.
  • Verzichten Sie möglichst auf alkoholische Getränke.
  • Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht.

 

Herzerkrankungen werden in erster Linie durch einen hohen Blutdruck, hohe Cholesterinwerte und einen hohen Blutzucker verursacht.

Für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist besondere Vorsicht geboten, denn sie haben ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt und einen Schlaganfall.

Die Rolle des Cholesterins bei Typ-2-Diabetes

Cholesterin ist eine fettartige Substanz, die im Blut vorkommt. Cholesterin wird sowohl im Körper produziert als auch mit der Nahrung aufgenommen. Ist der Cholesterinwert zu hoch, können sich Ablagerungen in den Blutgefässen bilden, die schliesslich zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann.

 

Führen Sie einen gesunden Lebensstil:

Gesunde Ernährung

  • Reduzieren Sie den Salzgehalt in Ihrer Ernährung.
  • Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum.
  • Essen Sie Salat und Gemüse.
  • Schränken Sie den Verzehr von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Brot, Kartoffeln, Teigwaren, Reis, Getreide und Obst ein und bevorzugen Sie Vollkornprodukte wie Vollkornbrot oder Vollkornteigwaren.

Bewegung

  • Bewegen Sie sich mehr. Streben Sie mindestens 30 Minuten Bewegung (z. B. Spazierengehen oder Velofahren) fünfmal pro Woche an, um Ihre Herzfrequenz zu erhöhen.
  • Erreichen Sie ein gesundes Gewicht.

Rauchen

  • Hören Sie mit dem Rauchen auf, auch wenn es Ihnen anfänglich schwer fällt.
  • Fragen Sie in der Apotheke nach Hilfsmitteln, die Sie beim Rauchstopp unterstützen können.

Arzneimittel

  • Nehmen Sie Ihre Arzneimittel wie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin verordnet ein.

 

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Diabetes Typ 2 und Ernährung

Wenn Sie an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, spielt die Ernährung eine besonders wichtige Rolle in Ihrem Leben, denn sie trägt massgeblich zur Kontrolle Ihrer Erkrankung und zu Ihrem Wohlbefinden bei.

Eine gesunde Ernährung kann Ihnen helfen:

  • Ihren Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken
  • Übergewicht zu reduzieren oder zu vermeiden.
  • Folgeerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen vorzubeugen.

Zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung gehören:

  • Salat, Gemüse, Hülsenfrüchte
  • Vollkornprodukte
  • Nüsse, Samen
  • Fettarme Milch- und Fleischprodukte
  • Fisch
  • viel Wasser
  • Keine Süssgetränke!

Geeignet sind auch die Mittelmeer-Diät, vegetarische sowie kohlenhydrat- und fettreduzierte Ernährungskonzepte.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über Ihre Ernährung. Vielleicht ist auch die Unterstützung durch eine Ernährungsberatung eine Option.

Weitere Tipps zur Ernährung bei Typ-2-Diabetes finden Sie hier.

 

Eine spezielle Diät, die den Namen «Anti-Diabetes-Diät» trägt, gibt es nicht. Es gibt aber verschiedene Ernährungsempfehlungen für Menschen mit Typ-2-Diabetes. Vor allem geht es darum, eine möglichst gesunde und ausgewogen Ernährung zu wählen und zu verstehen, wie sich die einzelnen Nahrungsmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirken

Weitere Informationen über Ernährung bei Typ-2-Diabetes finden Sie hier.

 

Kohlenhydrate sind auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes nicht verboten. Sie sind ein wichtiger Energielieferant und sollten Teil Ihrer täglichen Mahlzeiten sein. Wichtig ist jedoch, dass Sie auf die Menge und die Art der Kohlenhydrate achten.

Haben Sie schon einmal vom «glykämischen Index» gehört? Er hilft Ihnen, besser zu verstehen, welche Kohlenhydrate für Sie gut sind und welche nicht.

Teilen Sie Ihre tägliche Kohlenhydratmenge auf drei Hauptmahlzeiten und drei Zwischenmahlzeiten aus. Das wirkt sich positiv auf Ihren Blutzuckerspiegel aus.

 

Der glykämische Index gibt an, in welchem Mass ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel den Blutzucker ansteigen lässt. Als Richtwert gilt Traubenzucker (Glukose), der den grössten Anstieg des Blutzuckers verursacht und den grössten glykämischen Index von 100 hat.

  • Ist der glykämische Index niedrig wie z.B. bei Salat, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, steigt der Blutzuckerspiegel langsam an.
  • Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie z.B. Backwaren und Nudeln aus Weissmehl, Süssigkeiten und zuckerhaltige Getränke haben einen hohen glykämischen Index und lassen den Blutzucker schneller ansteigen. Verzichten Sie möglichst darauf!

Berücksichtigen Sie den glykämischen Index bei Ihrer Ernährung, um starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels zu vermeiden.

 

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Diabetes Typ 2 und Gewicht

Ein Typ-2-Diabetes kann durch Gewichtsabnahme zum Verschwinden gebracht werden. Das zeigte eine im Jahr 2018 publizierte Studie. Die Resultate schwankten abhängig von der Gewichtsreduktion. Bei denjenigen, die es geschafft hatten, 15 Kilo abzunehmen, betrug die Erfolgsquote 86 Prozent.

Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist, dass das gesunde Körpergewicht gehalten wird. Fallen Betroffene in alte Gewohnheiten zurück, kommt der Typ-2-Diabetes zurück.

 

Dass Sie sich diese Frage stellen, ist ein sehr guter Anfang. Denn Entschlossenheit und Motivation helfen Ihnen, Ihren Vorsatz abzunehmen in die Tat umzusetzen.

Beginnen Sie damit, sich bewusst mit Ihrem Essverhalten auseinander zu setzen.

  • Trinken Sie gerne Süssgetränke? Reduzieren Sie diese, ersetzen Sie sie mit Wasser. Trinken Sie bis zu 2 Liter Wasser täglich. Und wenn Sie eine Abwechslung möchten, bevorzugen Sie einen ungesüssten Kräutertee oder einen mit Wasser verdünnten Fruchtsaft.
  • Wissen Sie, wie viel Energie die Nahrung enthält, die Sie zu sich nehmen? Informieren Sie sich darüber. Lernen Sie, was die Nährwertangaben auf Lebensmitteln bedeuten und berücksichtigen Sie dies. Wenn Sie Gewicht reduzieren möchten, müssen Sie mehr Energie verbrauchen als Sie zu sich nehmen.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund, indem Sie folgende Nahrungsmittel bevorzugen:
    • Salat, Gemüse, Hülsenfrüchte
    • Vollkornprodukte
    • Nüsse, Samen
    • fettarme Milch- und Fleischprodukte
    • Fisch
    • viel Wasser
    • Keine Süssgetränke!

Bewegen Sie sich mehr!

Körperliche Aktivität und Bewegung wirken nicht nur positiv auf einen erhöhten Blutzuckerspiegel, sie können auch dazu beitragen, Gewicht zu reduzieren.

Fangen Sie klein an:

  • Legen Sie kurze Distanzen zu Fuss zurück.
  • Parken Sie das Auto extra etwas weiter entfernt, damit Sie ein Stück zu Fuss gehen können.
  • Nehmen Sie die Treppe anstatt den Lift.

Streben Sie langfristig mindestens 30 Minuten Bewegung (z. B. Spazierengehen oder Velofahren) fünfmal pro Woche an.

  • Vielleicht mögen Sie Velo fahren oder Walking? Probieren Sie es aus.
  • Nutzen Sie ein Schrittzähler und steigern Sie Ihre Schrittzahl, bis Sie pro Tag 10'000 Schritte erreicht haben.
  • Vielleicht wäre auch ein strukturiertes Programm mit anderen Typ-2-Diabetes-Betroffenen etwas für Sie? Informieren Sie sich über DiAfit.
  • Holen Sie sich zusätzliche Unterstützung von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin und Ihrer Familie.

Bleiben Sie dran! Freuen Sie sich über jeden kleinen Teilerfolg und geben Sie nicht auf.

 

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Behandlung von Diabetes Typ 2

Typ-2-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, für die es verschiedene Behandlungsoptionen gibt. Wichtige Elemente der Therapie sind eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung. Häufig reichen diese nicht aus, um den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken. Dann können Medikamente eingesetzt werden.

Hier erfahren Sie mehr darüber.

 

Nur wenn Ihr Körper trotz gesunder Ernährung, regelmässiger Bewegung und der Einnahme von blutzuckersenkenden Tabletten nicht ausreichend körpereigenes Insulin produzieren kann, ist es notwendig, dass Sie als Typ-2-Diabetes-Patient:in Insulin spritzen müssen.

 

Ja! Wie die britische Studie DiRECT (Diabetes Remission Clinical Trial) zeigte, kann eine Gewichtsreduktion dazu führen, dass der Typ-2-Diabetes verschwindet. Bei Studienteilnehmenden, die es geschafft hatten, 15 Kilo abzunehmen, lag die Erfolgsquote bei 86 Prozent.

Wichtig ist jedoch, dass das gesunde Körpergewicht gehalten wird und ein gesunder Lebensstil mit einer gesunden Ernährung und regelmässiger Bewegung beibehalten wird.

 

Zur Behandlung des Typ-2-Diabetes gibt es verschiedene Möglichkeiten und Sie können mit einer Ernährungsumstellung und regelmässiger Bewegung aktiv zur Genesung beitragen. Allerdings ist Typ-2-Diabetes ein Risikofaktor für schwerwiegende Folgeerkrankungen und Komplikationen.

 

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Sexualität und Kinderwunsch

Ein Typ-2-Diabetes ist kein Hinderungsgrund, schwanger zu werden. Empfehlenswert ist jedoch, dass Ihr Blutzuckerwert möglichst schon vor der Schwangerschaft stabil ist.

Wichtig ist auch, dass Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin über den Kinderwunsch und vorbereitende Massnahmen sprechen. Es kann sein, dass Ihre Therapie angepasst werden muss und einige Untersuchungen auf mögliche Folgeerkrankungen notwendig sind.

 

Stillen ist auch mit einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung möglich und sogar empfohlen, weil es für die Mutter und das Kind die Risiken für künftige Diabetes-Erkrankungen senkt.

 

Schwangerschaftsdiabetes, auch «Gestationsdiabetes» genannt, tritt erstmals in der Schwangerschaft auf und verschwindet meist nach der Geburt wieder. Die erhöhten Blutzuckerwerte lassen sich häufig durch eine Ernährungsumstellung und auf die Schwangerschaft abgestimmte Bewegung ausreichend senken.

 

Erektionsstörungen können eine Folgeerkrankung des Typ-2-Diabetes sein. Rund die Hälfte aller Männer mit Typ-2-Diabetes leiden darunter.

Die Ursache dafür ist der über längere Zeit erhöhte Blutzuckerspiegel, der Nerven und Blutgefässe schädigen und die Durchblutung verschlechtern kann. Das betrifft auch die Sexualorgane. Bei Männern steht die erektile Dysfunktion im Vordergrund. Sie ist eine der häufigsten Komplikationen bei Männern.

Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung.

Bitte sehen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin als Vertrauensperson, die Sie auf Ihrem Weg in eine gesündere Zukunft begleiten möchte. Sprechen Sie das Thema an und lassen Sie sich helfen.

 

Sexualfunktionsstörungen können eine Folgeerkrankung des Typ-2-Diabetes sein. Bei Frauen können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, der Verlust der Libido und eine gestörte Erregbarkeit auftreten.

Sexualfunktionsstörungen sind behandelbar. Bei Frauen kann der Einsatz von Gleitgel und eine Überprüfung des Hormonstatus helfen.

Bitte sehen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin als Vertrauensperson, die Sie auf Ihrem Weg in eine gesündere Zukunft begleiten möchte. Sprechen Sie das Thema an und lassen Sie sich helfen.

 

diabetesschweiz

Die Patientenorganisation, die Sie und Ihre Angehörigen dabei unterstützt, trotz Ihrer Erkrankung ein gutes Leben führen zu können.

DiAfit

Ein Programm, das Menschen mit Typ-2-Diabetes helfen soll, einen gesunden Lebensstil zu finden und so das Fortschreiten der Erkrankung und mögliche Komplikationen möglichst zu verhindern.

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Maria Virant
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Medical Lead General Medicine at MSD Schweiz

Maria Virant hat Pharmazie studiert. Seit über 30 Jahren bekleidet sie verschiedene Positionen bei MSD Merck Sharp & Dohme. Sie ist unter anderem in der Immunologie, im Bereich Diabetes und in pulmonaler Hypertonie sehr erfahren. Seit 2019 leitet sie den Bereich «General Medicine» bei MSD und prüft die hier veröffentlichten Informationen auf Richtigkeit und Qualität.

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