Diagnose der rheumatoiden Arthritis
Es gibt nicht den «einen» Test, um die rheumatoide Arthritis zu diagnostizieren. Eine sichere Diagnose kann anhand typischer Symptome und bestimmter rheumatologischer Untersuchungsbefunde gestellt werden. Dafür stehen dem Arzt verschiedene Untersuchungsmethoden und Tests zur Verfügung.
Untersuchungen und Tests zur Diagnose der rheumatoiden Arthritis:
Krankengeschichte des Patienten (Anamnese)
Die Krankheitsgeschichte des Patienten gibt wichtige Anhaltspunkte, um den Verdacht einer rheumatoiden Arthritis zu bestärken.
Folgende Faktoren aus der Krankheitsgeschichte sind wichtig für die Diagnose:
- Haben oder hatten Familienmitglieder rheumatoide Arthritis oder eine andere chronisch-entzündlich rheumatische Erkrankung?
- Welche Gelenke schmerzen und sind geschwollen? Ist ein Gelenk betroffen oder mehrere?
- Wann traten die Schwellungen zum ersten Mal auf?
- Treten die Gelenkschmerzen vor allem in Ruhe, nachts oder am frühen Morgen auf?
- Ändern sich die Schmerzen während des Tages (Besserung tagsüber oder Dauerschmerz)?
- Beeinflussen Wärme, Kälte, Bewegungen oder Belastungen die Schmerzen?
- Sind Schmerzen und Schwellungen seit Beginn schlimmer geworden?
- Traten zu Beginn der Erkrankung andere Symptome wie Durchfall, Kopfschmerzen oder Fieber auf? Gibt es einen Zusammenhang mit einer anderen Erkrankungen?
Blutuntersuchungen
Laboruntersuchungen des Blutes können Rheumafaktoren und Entzündungsmarker nachweisen. Eine neuere Methode misst die Antikörper im Blut, die bei einer rheumatoiden Arthritis vorhanden sein können.
Röntgenuntersuchung oder Magnetresonanztomographie (MRI)
Mithilfe von Röntgenuntersuchungen oder zur Beurteilung spezifischer Fragestellungen mit Magnetresonanztomographie, erkennt der Rheumatologe Veränderungen und Schädigungen an Knochen und Knorpelgewebe.
Ultraschalluntersuchungen
Ultraschalluntersuchungen informieren über den Zustand der Weichteile. Im Ultraschall sind eine verdickte Gelenkschleimhaut, vermehrte Gelenkflüssigkeit und -durchblutung sowie kleine Schadstellen im gelenknahen Knochen erkennbar. Diese Schadstellen werden Erosionen genannt.
Für eine wirksame Behandlung der rheumatoiden Arthritis ist es entscheidend, dass die Erkrankung so früh wie möglich erkannt und von einem Rheumatologen behandelt wird. Betroffene sollten deshalb bei Krankheitsanzeichen möglichst umgehend einen Arzt aufsuchen.

Medizinisch geprüft von Daniel Koch, Senior Specialist Medical Affairs, MSD Schweiz
Daniel Koch ist seit über 35 Jahren in verschiedenen Positionen in der Pharmabranche tätig, davon seit 30 Jahren bei MSD. Seit 2011 arbeitet er als Senior Specialist Medical Affairs im Bereich der Immunologie mit den dazugehörigen chronisch entzündlichen Erkrankungen axiale Spondyloarthritis, rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis.